Interview mit KletterRetter-Athlete Jasper Küpper

Jasper Küpper

Die Boulder Bundesliga Saison ist fast um, aber das Highlight steht noch an. Denn am 10. Dezember findet das Finale statt, zu dem du dich bereits qualifiziert hast.

KletterRetter: Wie hast du die vergangene Saison empfunden? Bist du zufrieden, wo du gelandet bist oder wären für dich noch ein paar Punkte mehr drin gewesen?

Jasper: Ja ich bin zufrieden mit dieser Saison. Bei der Boulder Bundesliga konnte ich gute Ergebnisse erzielen und habe ein paar Siege bei kleinen Wettkämpfen mitnehmen können. Grundsätzlich habe ich das Gefühl während dieser Saison stärker geworden zu sein.

KR: Wie hast du dich für die Wettkampftage vorbereitet? Auf welche Boulder-Probleme hast du dich am stärksten fokussiert?

J: Die Tage vor einem Wettkampf habe ich immer Pause gemacht und war nicht in der Kletterhalle.
Ich habe mich anfangs erstmal auf die leichten Probleme fokussiert, um zu vermeiden, dass mir am Ende Punkte fehlen, die leicht zu holen gewesen wären.
Nach den leichten Bouldern hatte ich dann immer genug Zeit, um an den schweren Bouldern zu arbeiten.

KR: Wie häufig gehst du bouldern/klettern bzw. wie oft trainierst du?

J: Wenn am Wochenende kein Wettkampf ansteht, dann trainiere ich circa 4 bis 5 mal die Woche.
Dazu gehört natürlich immer normales Klettern/Boulder, aber auch Krafttraining, Ausgleichstraining und Dehnen.

KR: Noch bist du bei den Amateuren, aber das soll sicher nicht so bleiben oder? (Hast du bereits irgendwelche Ziele? Profi werden?)

J: Ich möchte natürlich besser werden und irgendwann am Fels schwere Routen machen, wie z.B. die Action Directe, aber ich glaube nicht, dass man vom Klettern leben kann, ohne nebenbei einen Beruf zu haben.

KR: Welcher Mann oder Frau ist dein absolutes Kletter/Boulder-Idol und warum?

J: Mein Idol sowohl beim Klettern als auch beim Bouldern ist Alexander Megos. Er hat einige der schwersten Routen der Welt gemacht und wirkt trotzdem nicht “abgehoben”. Noch dazu finde ich beeindruckend wie viel Kraft und Technik er hat und dass durch diese zwei Eigenschaften so ziemlich alles bei ihm sehr leicht aussieht.

Jasper KüpperKR: Welches war dein bisher schwierigstes Boulder/Climb (rock, wall etc.) an dem du jemals gebouldert hast?

Meine bisher schwerste Route am Fels war in Arco eine UIAA 9, die ich Anfang des Jahres bezwingen konnte. Nach dieser Route hatte ich nochmal einen ordentlichen Motivationsschub, der dafür sorgte, dass ich mehr trainiert habe und somit in der Halle besser wurde.
Danach war ich leider kaum noch am Fels und wenn dann nur zum Bouldern.

KR: Du bist gerade einmal 16 Jahre alt, aber bereits über 2 Meter groß. Ist es die Größe die einen guten Boulderer/Kletterer ausmacht oder muss man einfach so früh wie du anfangen zu klettern?

J: Ich war früher immer mal wieder mit meinen Eltern in einer Halle in Hamburg. Jedoch nicht allzu oft, da ich nie wirklich motiviert war so lange mit dem Auto dort hin zu fahren. Vor ungefähr 4 Jahren hat jedoch in meiner Heimatstadt (Lübeck) eine Halle eröffnet.
Da somit der Weg zur Halle deutlich kürzer wurde, war ich immer häufiger dort und habe vor 2 Jahren angefangen auf Leistung zu trainieren.
Ich glaube kaum, dass es die Größe ist, die dafür sorgt wie gut man klettert oder bouldert. Manchmal ist die Größe sogar ein Hindernis. Es hat in meinen Augen vor allem etwas mit der Motivation und dem Training zu tun.

KR: Was würdest du Anfängern oder Amateuren mit auf den Weg geben, um besser zu werden beziehungsweise zu starten?

Man sollte nicht zu schnell zu viel wollen, sonst macht man nur seinen Körper kaputt.

KR: Wir wünschen dir viel Erfolg beim Finale!

Jasper Küpper

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